Überblick zur Ausbildungssituation

Den Nachwuchs im Blick

Auf einen Blick

Mehr als 9.500 Personen befanden sich im Jahr 2024 in der Ausbildung zur Pflegefachfrau/zum Pflegefachmann. Knapp 2.000 Personen befanden sich in einer einjährigen Pflegehelferausbildung. In allen drei Pflegeberufen sind die Auszubildendenzahlen seit 2022 gestiegen.

Im Vergleich zu den ambulanten Pflegediensten engagierte sich im Jahr 2024 ein weit höherer Teil der stationären Pflegeeinrichtungen in der Ausbildung. 86 Prozent der Pflegeheime im Vergleich zu 65 Prozent der ambulanten Pflegedienste fungierten als Träger der praktischen Ausbildung oder stellten Praktikumsplätze für externe Auszubildende zur Verfügung. Von den Krankenhäusern im Bundesland engagierten sich sogar 93 Prozent in der Ausbildung. Der Anteil der nicht besetzten Ausbildungsplätze ist in den ambulanten Pflegeeinrichtungen zuletzt gestiegen.

Im Jahr 2024 machten die Absolvent/innen der Fachkraftausbildung 3,7 Prozent am Beschäftigtenstand aus. Die Ausbildungsintensität variiert im regionalen Vergleich zwischen mindestens 0,8 Prozent (Rheingau-Taunus-Kreis) und maximal 7,4 Prozent (Wiesbaden).

Besonders im ersten Ausbildungsjahr kommt es zu Ausbildungsabbrüchen. Ursache sind aus Sicht der Pflegeschulen meist persönliche Gründe der Auszubildenden.

Eine Übernahme der Absolvent/innen nach erfolgreichem Ausbildungsabschluss gelingt den Krankenhäuser besser als den Pflegeeinrichtungen. Krankenhäuser übernehmen einen höheren Anteil ihrer Absolvent/innen. Die Ergebnisse der Befragungen bestätigen die Attraktivität des Arbeitsorts Krankenhaus für Absolvent/innen der dreijährigen Ausbildung.

Die Anwerbung von Auszubildenden im Ausland gewinnt an Bedeutung. Zwei Drittel der Pflegeschulen hatten zum Zeitpunkt der Befragung Schüler/innen, die für die dreijährige Ausbildung angeworben worden sind (2023: 41 Prozent). Viele stammten aus afrikanischen Ländern, 26 Prozent aller angeworbenen Auszubildenden kamen aus Marokko. Mit der Anwerbung gehen hohe Aufwände in den Pflegeschulen einher (Sprachförderung, soziale und lebensweltliche Begleitstrukturen, Angebote zur Lernvertiefung usw.).

1.

Ausbildungssituation in Hessen – Schülerdaten

Um die Ausbildungssituation in Hessen insgesamt und in den Regionen des Bundeslandes abzubilden, wird auf Daten aus der Schulstatistik des Hessischen Statistischen Landesamtes zurückgegriffen. Diese liefert jährlich Informationen zu den Schüler/innen in den Pflegeschulen. Die neuesten Daten beziehen sich auf das Jahr 2024.

Die Zahl der Auszubildenden in der neuen Fachkraftausbildung lag im Jahr 2024 bei 9.592 Schüler/innen und damit höher als in den Jahren 2022 (8.537) und 2023 (9.016). 9.592 angehende Pflegefachpersonen stellen einen Höchstwert dar, auch im Vergleich zum Zeitraum 2015 bis 2021, als noch Alten-, Gesundheits- und Kranken- sowie Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger/innen ausgebildet wurden. Zugleich sind die Auszubildendenzahlen in der Altenpflegehilfe und Krankenpflegehilfe zuletzt gestiegen. Im Jahr 2024 absolvierten 1.413 Personen die Altenpflegehilfeausbildung und 546 Personen die Krankenpflegehilfeausbildung. In der Krankenpflegehilfe handelt es sich um einen Höchstwert im Betrachtungszeitraum. In der Altenpflegehilfe lagen die Schülerzahlen nur in den Jahren 2018 und 2019 höher als zuletzt.

2.

Merkmale der Auszubildenden

Anhand der Schulstatistik für das Jahr 2024 werden im Folgenden einzelne Merkmale der Schüler/innen näher beschrieben.

58 Prozent der Auszubildenden, die im Jahr 2024 die Ausbildung zur Pflegefachfrau/zum Pflegefachmann aufgenommen haben, verfügen über einen Ausbildungsvertrag mit einem Krankenhaus. Für 33 Prozent fungiert eine stationäre Pflegeeinrichtung als Träger der praktischen Ausbildung. Lediglich 6 Prozent absolvieren ihre Ausbildung vorrangig in einem ambulanten Pflegedienst. Im Vergleich zum Jahr 2022 gibt es nur sehr geringfügige Verschiebungen. Im Vergleich zum Jahr 2020 hat allerdings das Krankenhaus als Ausbildungsträger an Bedeutung gewonnen.

Etwa die Hälfte der Schüler/innen in einer Pflegeausbildung haben eine andere als die deutsche Staatsbürgerschaft. Dies trifft auf 47 Prozent der angehenden Pflegefachfrauen/-männer, auf 50 Prozent der Schüler/innen in der Altenpflegehilfe und auf 46 Prozent der angehenden Krankenpflegehelfer/innen zu. Die Anteile sind im Vergleich zu 2022 deutlich gestiegen.

Staatsangehörigkeit
Ausbildungsanfänger/innen mit nicht-deutscher Staatsangehörigkeit
Pflegefachpersonen 46,8%
Altenpflegehelfer/innen 50,4%
Krankenpflegehelfer/innen 45,9%

Quelle: Hessisches Statistisches Landesamt (eigene Berechnung)

Nimmt man die schulische Vorbildung der Ausbildungsanfänger/innen in den Blick, ergibt sich kein homogenes Bild: Von den Anfänger/innen in der 3-jährigen Ausbildung brachte mit 56 Prozent die Mehrzahl im Jahr 2024 einen Realschulabschluss mit. Der Anteil der Anfänger/innen mit allgemeiner oder Fachhochschulreife lag bei 18 Prozent. Von den Ausbildungsanfänger/innen in der Altenpflegehilfe und der Krankenpflegehilfe brachte dagegen nur ein kleiner Teil einen höheren Schulabschluss als den Hauptschulabschluss mit. 70 Prozent der angehenden Krankenpflegehelfer/innen verfügten über einen Hauptschul-, 24 Prozent über einen Realschulabschluss. Unter den angehenden Altenpflegehelfer/innen befanden sich 67 Prozent mit einem Hauptschul- und nur 15 Prozent mit einem Realschulabschluss.

Auch bezüglich der Altersstruktur der Schüler/innen ergaben sich Unterschiede: Während mit 34 Prozent etwa ein Drittel der angehenden Pflegefachpersonen 27 Jahre und älter sind, traf dies auf 37 Prozent der Schüler/innen in der Krankenpflegehilfe und sogar auf 46 Prozent der angehenden Altenpflegehelfer/innen zu. In der Krankenpflegehilfeausbildung ist mit 25 Prozent ein recht großer Teil 18 Jahre oder jünger. Die Altersspanne scheint dort insgesamt am größten. Sie hat sich im Zuge der Ausweitung der Ausbildung geweitet.

Altersstruktur
18 Jahre und jünger 19 bis 22 Jahre 23 bis 26 Jahre 27 Jahre und älter
Pflegefachpersonen 11,3% 35,1% 19,6% 34,0%
Altenpflegehelfer/innen 18,0% 22,4% 13,4% 46,1%
Krankenpflegehelfer/innen 24,5% 25,1% 13,6% 36,8%

Quelle: Hessisches Statistisches Landesamt (eigene Berechnung)

3.

Ausbildungsplätze in der Altenhilfe und in Krankenhäusern

Im Jahr 2022 haben sich 65 Prozent aller hessischen ambulanten Pflegeeinrichtungen in der Ausbildung engagiert. Dies sind etwas weniger als noch im Jahr 2022. Immerhin 69 Prozent fungierten im Jahr 2024 als Träger der beruflichen Ausbildung für Pflegefachfrauen/-männer, 91 Prozent haben Praktikumsplätze für externe Auszubildende angeboten. Etwas weniger Pflegedienste engagierten sich in der Ausbildung von Altenpflegehelfer/innen: 55 Prozent fungierten als Träger der praktischen Ausbildung, aber etwa 81 Prozent haben Praktikumsplätze angeboten.

Höher lag der Anteil der ausbildenden Einrichtungen im stationären Sektor: Im Jahr 2024 waren dort insgesamt 86 Prozent aller Einrichtungen in der Ausbildung tätig. Auch hier liegt der Anteil der ausbildenden Einrichtungen etwas unter dem Niveau von 2022. Höher war hingegen der Anteil der Einrichtungen, die als Ausbildungsträger fungierten: 90 Prozent im Bereich der Fachkraftausbildung und 85 Prozent in der Helferausbildung. Der Anteil der Einrichtungen, die Plätze für externe Auszubildende anbieten, lag mit 92 Prozent (Pflegefachfrauen/-männer) bzw. 84 Prozent (Altenpflegehilfe) ebenfalls über dem Niveau im ambulanten Sektor. 13 Prozent der Einrichtungen agierten zudem als Ausbildungsträger für die hochschulische Pflegeausbildung, 26 Prozent stellten dafür externe Praktikumsplätze bereit.

Nicht sämtliche von den Einrichtungen angebotenen Ausbildungsplätze konnten im Jahr 2024 tatsächlich besetzt werden. Der Anteil der besetzten Ausbildungsplätze für Pflegefachpersonen lag im stationären Sektor höher als im ambulanten. In den stationären Pflegeeinrichtungen konnten gut drei Viertel der Ausbildungsplätze und damit immerhin mehr als noch im Jahr 2022 besetzt werden. Gesunken ist der Anteil der besetzten Ausbildungsplätze dagegen in ambulanten Pflegeeinrichtungen. Hier konnten nur noch 64 Prozent der angebotenen Plätze ausgelastet werden. Zudem ist die Besetzungsquote für Ausbildungsplätze in der Altenpflegehilfeausbildung in ambulanten Diensten von 62 Prozent auf 57 Prozent gesunken. Im Gegensatz dazu lag die Quote in stationären Einrichtungen bei 73 Prozent und damit um zehn Prozentpunkte höher als noch 2022.

Im Jahr 2024 wurden in ambulanten und stationären Pflegeeinrichtungen noch relativ wenige Ausbildungsplätze für die hochschulische Pflegeausbildung angeboten. Den stationären Einrichtungen gelang es jedoch deutlich besser, diese zu besetzen.

Von den befragten Krankenhäusern haben sich im Jahr 2024 insgesamt 93 Prozent für die Ausbildung engagiert. 91 Prozent fungierten als Träger der praktischen Ausbildung (Pflegefachfrauen/-männer), genauso viele boten Praktikumsplätze für externe Auszubildende an. Höher als in der Altenpflege war auch das Engagement in der hochschulischen Pflegeausbildung: 27 Prozent der Krankenhäuser fungierten hier als Ausbildungsträger, 35 Prozent boten Praktikumsplätze für externe Auszubildende an. 72 Prozent der Krankenhäuser traten zudem als Ausbildungsträger für die Krankenpflegehilfe auf, 45 Prozent stellen Praktikumsplätze bereit.

In den ausbildenden Krankenhäusern konnte der Großteil der angebotenen Ausbildungsplätze im Jahr 2024 besetzt werden. Die Besetzungsquoten lagen mit 85 Prozent für Pflegefachkräfte deutlich höher als noch 2022. Die Besetzung der Ausbildungsplätze in der Krankenpflegehilfe gelang in 81 Prozent der Fälle.

4.

Ausbildung in den Regionen

Die Schulstatistik des Hessischen Statistischen Landesamtes ermöglicht eine regionalisierte Betrachtung der Auszubildendenzahlen. Die Zuordnung der Schüler/innen zu einem Landkreis oder einer kreisfreien Stadt erfolgt allerdings nicht anhand des Wohnorts oder über die Adresse des Ausbildungsbetriebs, sondern über den Standort der Pflegeschule.

Die Anzahl der angehenden Pflegefachfrauen/-männer war im Jahr 2024 in den Städten Frankfurt am Main, Kassel und Wiesbaden am höchsten. Dort absolvierten 1.529, 779 bzw. 754 Schüler/innen die Ausbildung. In sämtlichen hessischen Landkreisen und kreisfreien Städten existierten schulische Ausbildungsangebote. Um das Ausmaß der Ausbildungsintensität im regionalen Vergleich noch besser bewerten zu können, wurden die Absolventenzahlen aus dem Jahr 2024 in Relation zum Beschäftigtenstand Ende des Jahres 2023 gesetzt. Das Ergebnis zeigt, um wie viel Prozent sich der Beschäftigtenstand innerhalb eines Jahres rein rechnerisch durch Ausbildung „erneuert“ hat. Hessenweit machten die Absolvent/innen 3,7 Prozent am Beschäftigtenstand aus. Die Ausbildungsintensität lag in den Städten Wiesbaden (7,4 Prozent), Darmstadt (6,6 Prozent) und Kassel (5,5 Prozent) deutlich über dem Landesdurchschnitt. Am niedrigsten fiel der Wert im Rheingau-Taunus-Kreis mit 0,8 Prozent aus.

Ausbildungsintensität (2024)
Darmstadt- Dieburg Groß- Gerau Hoch- taunus- kreis Main- Kinzig- Kreis Main- Taunus- Kreis Oden- wald- kreis Kreis Offenbach Rheingau- Taunus- Kreis Wetteraukreis Gießen Lahn-Dill- Kreis Limburg- Weilburg Marburg-Biedenkopf Vogelsbergkreis Fulda Hersfeld- Rotenburg Kreis Kassel Kassel Frank- furt Darm- stadt Offenbach Wies- baden Schwalm- Eder- Kreis Waldeck- Frankenberg Werra- Meißner- Kreis Bergstraße B.
 
stark unterdurchschnittlich
 
unterdurchschnittlich
 
durchschnittlich
 
überdurchschnittlich
 
stark überdurchschnittlich

Auch die Schülerzahlen in der Altenpflegehilfeausbildung sind in urbanen Regionen in absoluten Zahlen am höchsten. Während in den Städten Frankfurt, Kassel, Wiesbaden sowie im Kreis Fulda und im Main-Kinzig-Kreis vergleichsweise viele Altenpflegehelfer/innen ausgebildet werden, existieren im Jahr 2024 in sechs Landkreisen schulischen Ausbildungsangebote (Kreis Kassel, Main-Taunus-Kreis, Marburg-Biedenkopf, Odenwaldkreis, Rheingau-Taunus-Kreis und Vogelsbergkreis).

In der Krankenpflegehilfeausbildung waren im Jahr 2024 acht Gebietskörperschaften ohne Ausbildungsangebote. Darunter befanden sich mehrere Regionen, in denen auch die Altenpflegehilfeausbildung nicht angeboten wurde (Kreis Kassel, Main-Taunus-Kreis, Rheingau-Taunus-Kreis und Vogelsbergkreis). Am höchsten lagen die Ausbildungszahlen für Krankenpflegehelfer/innen im Kreis Offenbach (95 Schüler/innen), gefolgt vom Kreis Marburg-Biedenkopf (55 Schüler/innen) und der Stadt Wiesbaden (53 Schüler/innen).

5.

Ausbildungsabbrüche

Um die Ausbildungssituation in der neuen, dreijährigen Pflegeausbildung tiefer zu beleuchten, wurden in den 2025er-Befragungen ergänzende Fragen zu Ausbildungsabbrüchen, zur Übernahme von Absolvent/innen und zu internationalen Auszubildenden gestellt.

Die Abbruchquote in der Fachkraftausbildung unterschied sich nach Sektoren: 58 Prozent der Krankenhäuser hatten im Jahr 2024 die Erfahrung von Ausbildungsabbrüchen gemacht. Dort liegt allerdings auch die Zahl der Auszubildenden pro Haus höher als in der Altenpflege, was die Wahrscheinlichkeit von Ausbildungsabbrüchen steigert. Dagegen gaben 24 Prozent der stationären und 11 Prozent der ambulanten Pflegedienste an, Ausbildungsabbrüche erlebt zu haben.

Die meisten Abbrüche erfolgten im ersten Ausbildungsjahr. In den Krankenhäusern entfielen 81 Prozent aller Abbrüche im Jahr 2024 auf das erste Ausbildungsjahr, in den stationären Pflegeeinrichtungen waren es 60 Prozent und in den ambulanten Pflegediensten 51 Prozent. Der Anteil der Abbrüche im dritten Ausbildungsjahr ist mit 18 Prozent in der stationären Pflege hoch.

Anteil der Einrichtungen, in denen es im Jahr 2024 zu Ausbildungsabbrüchen gekommen ist (3-jährige Ausbildung)
Krankenhäuser Ambulante
Pflegeeinrichtungen
Stationäre
Pflegeeinrichtungen
Gesamtabbrüche, in % 58% 11% 24%
davon im 1. Ausbildungsjahr 81% 51% 60%
davon im 2. Ausbildungsjahr 13% 35% 22%
davon im 3. Ausbildungsjahr 6% 14% 18%

Quelle: Hessischer Pflegemonitor 2025, Befragung der Leistungserbringer

Die Befragung der Pflegeschulen zeigt, dass es oftmals persönliche Gründe der Auszubildenden sind, die zu einem Abbruch führen. 86 Prozent der Schulen, die Abbrüche im Jahr 2024 erlebt haben, gaben persönliche Gründe als Ursache an. An zweiter Stelle folgte die Unzufriedenheit mit den Arbeitsbedingungen, die von 58 Prozent der Pflegeschulen als Ursache wahrgenommen wurde. Fachliche Schwierigkeiten, sprachliche Barrieren und Konflikte im Team oder mit Vorgesetzten wurden seltener als Ursachen angegeben. Individuelle Beratung, Lernentwicklungsgespräche und Lerncoaching sowie der intensive Austausch mit den Ausbildungsbetrieben und Praxisanleitungen sind Angebote seitens der Schulen, die helfen sollen, Abbrüche zu vermeiden.

6.

Einmündungsbereiche und Übernahme von Absolvent/innen

Nach den Angaben der Pflegeschulen haben nahezu zwei Drittel der Absolvent/innen der dreijährigen Ausbildung im Jahr 2024 die Beschäftigung in einem Akutkrankenhaus aufgenommen. 22 Prozent sind in die stationäre Langzeitpflege, nur 9 Prozent in die ambulante Pflege eingemündet. Bei den Angaben handelt es sich um Durchschnittswerte, die je nach Schule stark variieren.

Auch die Befragung der Leistungserbringer zeigt, dass es den Krankenhäusern im Jahr 2024 im Vergleich der Sektoren am besten gelingt, Absolvent/innen der dreijährigen Ausbildung in ein Beschäftigungsverhältnis zu übernehmen. So konnten Krankenhäuser 79 Prozent ihrer Absolvent/innen übernehmen, während es in stationären Pflegeeinrichtungen 66 Prozent und in ambulanten Diensten 63 Prozent waren.

Gleichzeitig berichteten 62 Prozent aller ausbildenden Krankenhäuser, dass Auszubildende ein Übernahmeangebot nach Abschluss ihrer Ausbildung abgelehnt haben. In den stationären Pflegeeinrichtungen lag dieser Anteil deutlich niedriger (26 Prozent), in den ambulanten Pflegediensten sogar nur bei 12 Prozent. Dies zeigt, dass es den Einrichtungen der Altenhilfe insgesamt vergleichsweise gut gelingt, ihre Absolvent/innen im Ausbildungsbetrieb zu halten.

Betrachtet man, in welche anderen Bereiche die Auszubildenden wechselten, die ein Übernahmeangebot im Jahr 2024 abgelehnt haben, zeigt sich die Attraktivität des Arbeitsortes Krankenhaus: In ambulanten Pflegeeinrichtungen und in stationären Pflegeeinrichtungen wechselte mit 63 Prozent bzw. 56 Prozent ein Großteil derjenigen, die ein Übernahmeangebot abgelehnt hatten, in ein Krankenhaus. Auch Krankenhäuser selbst verzeichneten häufiger einen Wechsel in andere Kliniken als in die Altenhilfe.

7.

Internationale Auszubildende

Zwei Drittel der Pflegeschulen hatten zum Zeitpunkt der Befragung Schüler/innen, die im Ausland für die Ausbildung angeworben worden waren. 31 Prozent der ausbildenden Krankenhäuser, 23 Prozent der stationären Pflegeeinrichtungen und 9 Prozent der ambulanten Pflegedienste gaben an, im Jahr 2024 Auszubildende angeworben zu haben.

Setzt man die Zahl der internationalen Auszubildenden ins Verhältnis zu den im Jahr 2024 insgesamt besetzten Ausbildungsplätzen, zeigt sich, dass der Anteil der angeworbenen Auszubildenden in der Altenhilfe höher lag als in Krankenhäusern. Den Kliniken scheint die Besetzung der Ausbildungsplätze mit inländischen Interessent/innen besser gelungen zu sein als den ambulanten und stationären Pflegeeinrichtungen.

Sektorenübergreifend stammten die meisten internationalen Auszubildenden aus afrikanischen Ländern. In den stationären Pflegeeinrichtungen entfielen dabei rund 46 Prozent, in den Krankenhäusern etwa 45 Prozent auf den afrikanischen Kontinent als Herkunftsregion. Ambulante Pflegedienste gaben sogar an, dass rund 59 Prozent ihrer angeworbenen Auszubildenden aus Afrika stammten. Die Herkunftsregionen unterscheiden sich ansonsten je nach Sektor leicht: So werben ambulante Dienste zusätzlich verstärkt Auszubildende aus dem Nahen Osten (11 Prozent) und aus Südosteuropa bzw. aus den Balkanstaaten (9 Prozent) an. Stationäre Pflegeeinrichtungen setzten hingegen stärker auf Anwerbung aus Süd- und Südostasien (20 Prozent bzw. 14 Prozent), zudem stammen 10 Prozent der angeworbenen Auszubildenden hier ebenfalls aus dem Nahen Osten. In den Krankenhäusern zeigt sich ein ähnliches Bild wie im stationären Bereich: Hier wurden besonders viele Auszubildende aus Südasien (29 Prozent) und Südostasien (10 Prozent) gewonnen. Die meisten internationalen Auszubildenden stammten aus Marokko (26 Prozent), gefolgt von Indien (16 Prozent), Vietnam (8 Prozent), Kamerun (7 Prozent) und der Türkei (5 Prozent).

Aus Sicht der Pflegeschulen geht die Anwerbung von Auszubildenden mit vielfältigen Herausforderungen einher. Sprachliche Herausforderungen wurden von 81 Prozent der Schulen benannt. Die Aufwände für die Lehrkräfte stiegen mit einem höheren Anteil internationaler Auszubildender, bestätigten 55 Prozent der Pflegeschulen. Unterstützungsbedarfe im Alltag und rechtliche Herausforderungen sind ebenfalls zu bewältigen. Mit 84 Prozent halten die meisten Pflegeschulen Angebote zur Sprachförderung vor bzw. kooperieren mit entsprechenden Anbietern. 54 Prozent der Schulen halten soziale und lebensweltliche Begleitstrukturen vor, 31 Prozent bieten Lernvertiefung und Nachhilfe an.

Ergebnisse in tabellarischer Form

6
Ausbildung
6.1
Ausbildungssituation in Hessen – Schülerdaten
6.1.1 Entwicklung der Schülerzahlen im Zeitverlauf
6.1.2 Entwicklung der Ausbildungsanfänger/innen im Zeitverlauf
6.1.3 Anteil der Ausbildungsanfänger/innen nach dem Träger der praktischen Ausbildung
6.1.4 Anteil der Ausbildungsanfänger/innen mit ausländischer Staatsbürgerschaft
6.1.5 Ausbildungsanfänger/innen nach schulischer Vorbildung
6.1.6 Altersstruktur der Schüler/innen
6.2
Ausbildungssituation in Hessen – Einrichtungsdaten
6.2.1 Anteil der Einrichtungen mit Engagement in der Ausbildung
6.2.2 Art des Ausbildungsengagements
6.2.3 Anteil besetzter Ausbildungsplätze in den Krankenhäusern
6.2.4 Anteil besetzter Ausbildungsplätze in der Altenhilfe
6.3
Ausbildung in den Regionen
6.3.1 Ausbildungsintensität Pflegefachkräfte im regionalen Vergleich
6.3.2 Entwicklung der Schülerzahlen Pflegefachfrauen/-männer im regionalen Vergleich
6.3.3 Entwicklung der Schülerzahlen in der Altenpflegehilfe im regionalen Vergleich
6.3.4 Entwicklung der Schülerzahlen in der Krankenpflegehilfe im regionalen Vergleich
6.4
Internationale Auszubildende
6.4.1 Anteil der Pflegeeinrichtungen und Krankenhäuser mit internationalen Auszubildenden
6.4.2 Anteil der mit internationalen Auszubildenden besetzten Ausbildungsplätzen
6.4.3 Herkunftsregionen und Herkunftsländer internationaler Auszubildender
6.4.4 Anteil der Pflegeschulen mit internationalen Auszubildenden
6.4.5 Herausforderungen im Umgang mit internationalen Auszubildenden
6.4.6 Unterstützungsangebote der Pflegeschulen für internationale Auszubildende
6.5
Ausbildungsabbrüche
6.5.1 Anteil der Pflegeeinrichtungen und Krankenhäuser mit Ausbildungsabbrüchen
6.5.2 Gründe für Ausbildungsabbrüche
6.5.3 Maßnahmen zur Verhinderung von Ausbildungsabbrüchen in Pflegeschulen
6.6
Übernahme von Absolvent/innen
6.6.1 Anteil der übernommenen Absolvent/innen
6.6.2 Abgelehnte Übernahmeangebote
6.6.3 Einmündungsbereiche der Absolvent/innen, die ein Übernahmeangebot abgelehnt haben
6.6.4 Einmündungsbereiche der Absolvent/innen